
flickr by Alan Levine (CC BY 2.0)
Auf dem Gelände des alten Güterbahnhofes südlich des Hauptbahnhofes plant die Stadt Duisburg ein Designer-Outlet-Center (DOC) mit 30.000 m² Verkaufsfläche und bis zu 175 Geschäften. Anfang Februar verabschiedeten die Fraktionen von SPD und CDU im Duisburger Rat mehrheitlich einen Grundsatzbeschluss für die Planungen des DOC, das auch für die Innenstädte in der Region negative Auswirkungen haben würde.
Ohne den Fachausschuss für Wirtschaft und Stadtentwicklung vorher zu beteiligen, hat der Rat der Stadt Duisburg gegen die Stimmen der GRÜNEN dem Grundsatzbeschluss zum Bau des DOC zugestimmt. Mit 30.000 m² Verkaufsfläche soll damit das größte Outlet-Center in Deutschland in der Mitte Duisburgs entstehen. Claudia Leiße, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Duisburger Rat und Mitglied der GRÜNEN im Regionalverband Ruhr, meint dazu: „Was hat die Stadt Duisburg vom Designer-Outlet-Center? Weniger Steuereinnahmen und wahrscheinlich eine tote, heruntergekommene Innenstadt, die gegen die übermächtige Konkurrenz des Angebots des DOC in Insellage nicht ankämpfen konnte.“
Der berühmte britische Architekt Norman Foster erstellte 2007 für die Stadt Duisburg den Masterplan Alter Güterbahnhof. Dieser sieht die Aktivierung von nicht genutzten Potenzialen vor. Es soll eine nachhaltige Balance zwischen Wohn- und Gewerberaum in einem urbanen Quartier entstehen, damit die Innenstadt nachhaltig gestärkt wird. Doch die Planung des DOC konterkariert den Masterplan komplett. Nicht umsonst wird die Verwaltung in Duisburg im gefällten Ratsbeschluss nun dazu aufgefordert, auch die Änderung des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts einzuleiten.
Eine stadt- und regionalverträgliche Steuerung des großflächigen Einzelhandels ist für die Entwicklung aller Ruhrgebiets-Innenstädte von zentraler Bedeutung. Ansiedlungswünsche und Investitionen sollten, darüber war sich auch die schwarz-rot-grüne Koalition im RVR einig, zwischen allen Kommunen abgestimmt werden, zumal auch im Rahmen der Erstellung des Regionalplans Ruhr Festlegungen zur Steuerung des großflächigen Einzelhandels getroffen werden müssen.
Auf der regionalen Ebene, besonders für die unzähligen Kommunen in direkter Nachbarschaft zu Duisburg, sind die Risiken durch das DOC gravierend. Durch ein verändertes Kaufverhalten – im Internet wird mehr denn je gekauft – sieht es bereits jetzt in vielen Innenstädten trist und trostlos aus. Daher fordern die Grünen im RVR ein abgestimmtes Verhalten der Kommunen im Ruhrgebiet für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung.
„Die Planung in Duisburg geht derzeit einzig und allein in eine Richtung: Realisierung eines Vorhabens, das nicht innenstadtverträglich, nicht regionalverträglich, nicht an der Entwicklung des modernen Handels ausgerichtet, nicht nachhaltig, nicht solide ist“, resümiert Claudia Leiße.
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