
flickr by Guy Gorek (CC BY-NC-ND 2.0)
Der Landeskulturbericht, den die Kulturministerin des Landes NRW, Christina Kampmann jetzt vorgestellt hat, hat inhaltliche Lücken.
„Wie kann man als Ministerin die Route der Industriekultur, das kulturelle Alleinstellungsmerkmal eines ganzen Landesteiles, in dem über fünf Millionen Menschen leben, derart ignorieren?“ fragt Sabine von der Beck, Vorsitzende der grünen Fraktion im RVR. Die Route der Industriekultur des Regionalverbandes Ruhr wird in dem 272 Seiten langen Bericht nicht erwähnt. Dabei stellt sie mit 25 Ankerpunkten, 17 Panoramen der Industrielandschaft und 13 der schönsten Arbeitersiedlungen des Ruhrgebietes ein kulturelles, in hohem Maße identitätsstiftendes Erbe der Region dar. Außerdem ist die Route der Industriekultur ein Magnet für auswärtige Besucher. Nicht umsonst nutzen das Land NRW, der Regionalverband Ruhr, die Kommunen und kulturelle Initiativen die Attraktionen entlang der Route jedes Jahr für tausende Aktionen und Veranstaltungen.
Aufgrund der hohen Bedeutung investieren das Land NRW und der Regionalverband Ruhr auch Millionenbeträge in die Sicherung dieses wertvollen kulturellen Erbes. Allein für die fünf wichtigsten Ankerpunkte für das Welterbe Zollverein in Essen, die Jahrhunderthalle in Bochum, den Landschaftspark in Duisburg, den Gasometer in Oberhausen und die Kokerei Hansa in Dortmund wurden in den vergangenen zehn Jahren 64 Millionen Euro aufgewendet, für die kommenden zehn Jahre (2017 bis 2027) werden es aufgrund der steigenden Kosten für Instandhaltung rund 95 Mio. Euro sein, von denen das Land NRW 56 Mio. Euro übernimmt.
Nach Ansicht der Grünen im RVR sollte der Bericht entsprechend korrigiert werden. Grundsätzlich fordern sie, die Kulturförderpolitik des Landes zu erweitern. „Strukturen und Netzwerke brauchen eine verlässlichere Förderung als bisher. Der Förderplan macht zudem auch deutlich, dass weiterhin Handlungsbedarf im Bereich populäre Musik besteht“, sagt der kulturpolitische Sprecher der grünen RVR-Fraktion Jörg Obereiner, der den Kulturbericht ansonsten grundsätzlich begrüßt.
Neuste Artikel
GRÜNE im RVR: Neuer Fraktionsvorstand gewählt
Am letzten Freitag, hat die GRÜNE Fraktion im Regionalverband Ruhr einen neuen Fraktionsvorstand gewählt. Zur neuen Fraktionsvorsitzenden wurde Claudia Leiße aus Duisburg gewählt. Gemeinsam mit Herbert Goldmann aus Fröndenberg bildet sie die neue Doppelspitze. Beide gehörten seit Beginn der Wahlperiode dem Fraktionsvorstand an. Neu dazugekommen sind Ulrike Trick sowie Britta Wegner, die beide aus Schermbeck…
GRÜNE im RVR: Es braucht dringende Korrekturen bei Coronahilfen für Kunstschaffende
Gemeinsam rufen die kulturpolitischen Sprecher*innen der GRÜNEN Ratsfraktionen in Nordrhein-Westfalen dazu auf, die kulturelle Infrastruktur in NRW zu sichern und Künstler*innen besser zu unterstützen. „Viele Kunstschaffende, aber auch Betreiber*innen von kulturellen Einrichtungen, Eventtechniker*innen und viele andere im Kulturbetrieb stehen vor existenzbedrohenden Problemen“, mahnt Jörg Obereiner, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion der GRÜNEN im Regionalverband Ruhr. Die…
GRÜNE im RVR: Bau des RS1 stockt
Vom 101 Kilometer langen Radschnellweg Ruhr (RS1) sind bisher nur wenige Kilometer befahrbar. In Bochum, Essen, Gelsenkirchen und Dortmund wird bereits gebaut oder soll in diesem Jahr noch der Baustart erfolgen. Bei der Planung gibt es ebenso Fortschritte, trotz der teilweise erheblichen Probleme und Verzögerungen durch das Planungsrecht. „Auch wenn es dieses Jahr viele Spatenstiche…
Ähnliche Artikel